Gera/Greiz, 06.07.2009
Erst Platten, dann Schlüsselbeinbruch.
Fabian Thiel hofft nach verpatztem JEM-Start doch auf seinen Einsatz bei der JWM.


Fabian Thiel (1.RSV 1886 Greiz e.V./Thüringer Energie Juniorenteam 2009) Vom Pech verfolgt im doppelten Sinne, wurde Fabian Thiel vom 1.RSV 1886 Greiz. Gemeinsam mit Stützpunkttrainer Gerald Mortag schaffte er den Sprung in das Aufgebot für die Junioren-Europameisterschaft im belgischen Hooglede. Hoch motiviert ging der Greizer beim Straßenrennen an den Start, wollte er sich doch mit guten Leistungen für die Mitte August stattfindenden Juniorenweltmeisterschaften empfehlen. "Eigentlich lief alles sehr gut. Ich hatte meine Kräfte für die 135 km lange Strecke gut eingeteilt und konnte mich im Verlauf des Rennens im Vorderfeld unter den ersten Zehn einordnen, bis ich dann in der letzten Runde durch einen Platten gestoppt wurde. Zwar versuchte ich den Anschluss an das Feld wieder herzustellen, doch die Zeit dafür war zu kurz, da in der Spitze bereits die Vorbereitung für den Zielspurt lief." Bester Deutscher wurde der Deutsche Zeitfahrmeister Michel Koch aus Cottbus. Den Sieg und damit den JEM-Titel holte sich Luca Wackermann aus Italien, der im Massensprint den Niederländer Barry Markus und den Franzosen Arnaud Demare auf die nächsten Plätze verwies.

Wie schwer es der Greizer hatte, den Anschluss wieder herzustellen, war den Worten von Michel Koch zu entnehmen. "Hintenraus wurde es richtig hart. Wir sind die ganze Zeit richtig schnell gefahren, auf der ganzen Runde konnte man sich nie erholen."

Die Enttäuschung über sein Missgeschick bei der JEM galt es nun, mit Blick in Richtung JWM zu überwinden. Da folgte ein weiterer Rückschlag für den 17-jährigen. Auf der Fahrt zwischen seinem Zuhause und dem Greizer Bahnhof kollidierte er am Montagmorgen mit einem Pkw, stürzt und kam mit einem Schlüsselbeinbruch ins Krankenhaus. Gerald Mortag, der ihn noch am Unfalltag im Krankenhaus besuchte, versuchte seinen Schützling wieder aufzubauen. "Fabian kam mir vor, als sei er vollkommen am Boden zerstört", so Gerald Mortag. Selbst am Tag danach fasst Fabian Thiel seine derartige Verfassung in die Worte: "Ich fühle mich besch…en." Dennoch hat er sein Ziel JWM nicht aufgegeben. Zwar muss er mit einem operativen Eingriff rechnen, dennoch hofft er, bald wieder aufs Rad zu steigen. Vorerst wird er aber mit dieser Rolle vorlieb nehmen müssen.   (rs)


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06.07.2009 - www.ssv-gera.de