Gera, 15.06.2009
Kraftakt hat sich gelohnt.
Nils Plötner gewinnt Bergtrikot bei 34. Internationaler Thüringen Rundfahrt.


Im Vorjahr, damals beim Thüringer Energie Team, noch als Zuschauer, gab Nils Plötner aus St.Gangloff in diesem Jahr bei der 34. Auflage der Internationalen Thüringen Rundfahrt der Männer U23 sein Debüt. Nach 6 Etappen, darunter einem Zeitfahren, und nach 950 km gewann der 20-jährige, der beim SSV Gera 1990 trainiert und für das Team Heizomat Mapei (Bayern) startet, das Bergtrikot. Welchen Stellenwert die Radrundfahrt für ihn hat und über seinen ganz persönlichen Kampf um das Trikot des besten Bergfahrers, erzählt der frisch gekrönte Bergkönig.

Nils Plötner (SSV Gera 1990 e.V./Team Heizomat Mapei), Gewinner des Bergtrikots bei der 34. Internationalen Thüringen Rundfahrt der U23. Welchen Stellenwert hat für Sie die U23-Thüringen-Radrundfahrt?
Seit dem Zeitpunkt, als ich das erste Mal von der Thüringen Rundfahrt hörte, war es mein Wunsch, als gebürtiger Thüringer, daran teilzunehmen. Die Thüringen Rundfahrt ist eine der größten internationalen Radrundfahrten in der U23-Klasse und ein Sprungbrett zu den Profis.

Sie waren nach der 1.Etappe der beste Bergfahrer. Hat Sie das überrascht?
Wahnsinnig überrascht. Vor allem gegen den späteren Rundfahrtsieger Stefan Denifl Mann gegen Mann gewonnen zu haben, war für mich einfach der Wahnsinn. Ich konnte es aber erst richtig fassen, als mir bei der Siegerehrung das weiße Trikot mit den roten Punkten übergestreift wurde.

Waren Sie enttäuscht, als Sie das Trikot nach der 2.Etappe abgeben mussten?
Schon ein wenig. Ich wollte unbedingt zeigen, dass der Gewinn des Bergtrikots auf der ersten Etappe keine Eintagesfliege war. Leider ging mein Wunsch nicht in Erfüllung, was mich aber wiederum motiviert hat.

Welche Rennstrategie hatten Sie sich für den weiteren Verlauf der Tour zurecht gelegt?
Ich wusste, da ich in der Gesamtwertung viel Rückstand hatte und dadurch keine Gefahr für das gelbe Führungstrikot war, dass mich das Team vom Gesamtführenden fahren lässt. Meine Chance auf Punkte und damit auf das Trikot, musste ich nun über Fluchtgruppen suchen.

... was Ihnen dann in Großbreitenbach auch gelungen ist?
Richtig. Ich hatte mir das Leben aber auf dieser Etappe reichlich schwer gemacht. Die einzige und entscheidende Bergwertung um die Führung war erst 25 km vor dem Ziel. Bereits nach drei Kilometern war ich mit zwei weiteren Fahrern an der Spitze, habe aber darauf gehofft, dass meine Kraftreserven ausreichen. Der Kraftakt hatte sich gelohnt.

Nils Plötner (SSV Gera 1990 e.V./Team Heizomat Mapei), Gewinner des Bergtrikots bei der 34. Internationalen Thüringen Rundfahrt der U23. In Neuhaus wieder Trikotwechsel. Für Sie frustrierend?
Und wie! Einen Tag vor Schluss das Trikot wieder zu verlieren, nagt an den Nerven. Aber zum Glück blieb das Trikot ja in der Mannschaft, sogar im Zimmer bei meinem Bettnachbarn.

Zum Tourabschluss, dann doch als Bergkönig geehrt. Hatten Sie damit noch gerechnet?
Vor der Etappe schaute ich mir das Höhenprofil genau an. Auf den ersten schweren 50 km waren noch 23 Punkte zu holen. Ich fühlte mich gut und nahm die Herausforderung an. Mit Erfolg, wie es sich zeigte.

Ihr persönliches Fazit von der Thüringen Rundfahrt?
Eine ausgesprochene Topveranstaltung, mit einer wahnsinnig guten Organisation. Hervorragend die Verpflegung, die Unterkunft wie auch die Streckenabsicherung. Abschließend ist zu sagen: Im eigenen Bundesland zu starten, ist etwas ganz besonderes. Ich bin überglücklich, dass mir die Möglichkeit geboten wurde, bei dieser Radrundfahrt zu starten. Auch im nächsten Jahr will ich wieder mit dabei sein.   (rs)

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15.06.2009 - www.ssv-gera.de