Mutig zieht Svenja ihre Runden mit dem Rennrad auf dem Betonoval der Geraer Radrennbahn. Eine ihrer Blessuren vom Vortag ist noch zu sehen. "Halb so schlimm. Beim Bremsen habe ich das Rad berührt. Bin gestürzt. War schon irgendwie blöd. Aber heute geht es schon besser", erzählt die 11-jährige aus der Geraer Waldorfschule mit einem Lächeln. Auch die 12-Jährige Jenny aus Nöbdenitz hatte sich beim Geschicklichkeitsfahren versteuert und war hingefallen. "Ich bin schon oft gestürzt. Aber immer alles wieder verheilt. War ja auch selbst Schuld, hatte den Lenker schief gehalten."

"Unten fahren, du stürzt sonst hin", ruft Christian Magiera vom SSV Gera Dario zu. Doch der dreht seine Runden, beherrscht sein Rennrad. "Radsport ist toll. Bin schon das dritte Mal dabei", strahlt der 11-jährige Sechstklässler aus der Regelschule Otto Dix. Zwar will er weiter Fußball spielen und Judo trainieren, über seinen zweiten Platz beim Zeitfahren ärgert er sich aber dennoch. Nur der 10-jährige Paul aus der Grundschule Aga war etwas schneller. Ihn danach gefragt, ob er sich vorstellen könnte, aktiv Rad zu fahren, meint er: "Vielleicht. Aber der Sattel drückt so und auch in die Pedalen komme ich nicht so gut." Da bleibt er lieber beim SV Aga und spielt Fußball, "da drücken die Schuhe wenigstens nicht". Dennoch, mit dem Rad ist er viel unterwegs und die Radtouren an den Wochenenden ganz in Familie möchte er auch nicht missen.

Für die Ferienkinder vom Schullandheim "Junge Touristen" Gera-Lusan ist der Besuch auf der Geraer Radrennbahn immer wieder ein Erlebnis. Vor allem, weil sie da mit einem Rennrad fahren können. Anfangs zwar etwas unbeholfen, gewöhnen sie sich schnell daran. Für die Ferienkinder, die vor Ostern im Schullandheim waren, gab es noch ein ganz besonderes Erlebnis. So trafen sie mit dem Olympiateilnehmer von Peking, Robert Förstemann, zusammen, der in seinem Meisterschaftstrikot einen ganzen Vormittag gemeinsam mit Christian Magiera und Melanie Lenk die Kinder betreute. Viele Fragen musste er beantworten und Autogramme gab er auch. Beeindruckt zeigten sich die Teilnehmer auch über die Schnelligkeit, mit der das Geraer Sprinttalent über die 250 m Bahn huschte. Dass da eine gewaltige Kraft dahinter steckt, konnten sie sich schon vorstellen, doch über die Oberschenkel von Robert Förstemann staunten nicht nur die Mädchen.   (rs)