Homepage der OTZ



Hoffnungsvolle Mischung
(13.02.2007 / OTZ Jena / Sebastian Helbing und Reinhard Schulze)

Präsentation des Team Snapfish 2007 in Jena Im Radsportteam Snapfish verschmelzen jugendlicher Ehrgeiz und Erfahrungen der Älteren

Das neue Thüringer Amateuer-Radsportteam Snapfish war eher ein Zufallsprodukt, wenn man so will.

"Wir waren 14 Tage in Italien Radfahren und haben zufällig Jens Wilk getroffen", sagt Björn Stiller, "da fing alles an". Sie hätten sich über Radsport unterhalten, über Thüringen und die Zukunft. Schnell war klar: Es soll etwas Neues entstehen. "Wir wollten nicht das 13. kleine Profiteam in Deutschland sein, sondern etwas Besonderes", so Stiller, Sportlicher Leiter des Teams, deren Fahrer teilweise 20 Jahre auseinander liegen.

Sie wollten eben jung und alt zusammenbringen. "Die einen sind noch durstig nach Erfolgen, die anderen bringen die nötige Erfahrung mit", erklärt Thomas Künast, der andere Sportliche Leiter. Der ehemalige DDR-Meister auf Straße und Bahn wird vornehmlich für das Training verantwortlich sein. Der 52-jährige soll auch derjenige sein, der die Trainingseinheiten für die Fahrer mit ihren Heimtrainern abstimmt. "Wir sind ja ein Team, das wir aus ganz Thüringen rekrutiert haben", sagt Künast.

Da sind zum Beispiel Lars Sparmann vom SSV Gera 1990 oder die Zwillinge Maximilian und Sebastian May vom RC 07 Arnstadt. Sie zählen zu den jüngsten Mitgliedern im neunköpfigen Team. Sparmann ist mit 18 Jahren sogar der allerjüngste, aber auch er hat großes Ziele: ein rascher Anschluss an den U23-Bereich. Für den ehrgeizigen Geraer keine leichte Aufgabe, denn nicht nur sportlich will er überzeugen. In den kommenden Monaten heißt es für den Schüler des Albert-Schweitzer-Gymnasiums auch Büffeln fürs Abitur. 2006 gewann er Rund um das Muldental und das Kriterium in Zwickau, beim Rennen auf dem Sachsenring wurde er Zweiter.

Konkrete Vorstellungen über den weiteren Werdegang hat Maximilian May, der von einer Profikarriere träumt, doch auch weiß, dass es jetzt erst einmal gilt, sich mit guten Leistungen ins Team einzubringen. Auf seiner Visitenkarte für den Einstieg in die U23 stehen ein zweiter Platz bei der Trofeo Karlsberg, Rang fünf bei der Süddeutschen Meisterschaft sowie zweite Plätzen bei Rennen in Arnstadt, Elxleben, Gera und Meiningen.

Sein Bruder Sebastian sieht mit seinem Wechsel von den Junioren in die U23 eine persönliche Herausforderung. 2006 gewann er das Kriterium in Oschersleben und wurde 22. bei der Deutschen Straßenmeisterschaft. Das Quartett der Jüngsten komplettiert der Hildburghausener Matthias Hesse. Wieso sich die sportliche Leitung auf diese jungen Burschen festlegte. lässt sich einfach erklären. "Sie sind Talente der zweiten Reihe", sagt Björn Stiller. Während die erste Garde um Marcel Kittel nun im Thüringer-Energie-Team im Sattel sitzt, haben sich die Geraer den übrigen angenommen.

Deswegen ist auch Dr. Manfred Wandersleb angetan von der Idee. "Der Thüringer Radsportverband hatte ein Problem und die Snapfisher die Lösung dafür", sagt der Rennsport-Landestrainer. Bisher wussten sie nicht, was mit der zweiten Garde passiert. Ihnen stehen erfahrene Radsportler wie Thilo Fröhlich, Thomas Kubbe, Robert Streicher und Jens Wilk, die vorher im Team RC Gera, dem Vorläufer der Snapfisher gefahren sind, zur Seite. Dazu kommt der Jenaer Andreas Huth, der 2005 internationale Profirennen bestritt. Gemeinsam werden sie bei internationalen Rundfahrten wie auch an UCI-Rennen teilnehmen. Die Jungen sollen in der U23-Bundesliga starten. Zunächst geht es zum Training nach Mallorca. Wir wollten nicht das 13. kleine Profiteam in Deutschland sein, sondern etwas Besonderes.

Björn Stiller, Sportlicher Leiter

Fenster schließen

13.02.2007 - www.otz.de