Traunstein/Gera, 01.10.2006
Im entscheidenden Moment topfit.
Deutscher Bergtitel öffnet dem Geraer Christoph Mai das Tor in das Continental Team Milram.


SSV-Junior Christoph Mai vom LV H&R Race Team - Deutscher Bergmeister 2006 Für einen Moment, alles vergessen was vorher war. Möglicherweise ein erster Gedanke bei Christoph Mai, nach seinem spektakulären Triumph bei der Deutschen Bergmeisterschaft 2006. Eine ganze Saison lang kämpfte er um einen Startplatz im Thüringer Energie Team, doch die Plätze waren rar und seine Leistungen alles andere als ein Empfehlungsschreiben. Dann die Deutsche Bergmeisterschaft im bayrischen Traunstein. Für den Geraer Juniorenfahrer aus dem LV H&R Race Team das letzte Rennen der Saison und damit auch seine letzte Chance, sich für ein Continental Team ins Gespräch zu bringen.

Christoph Mai mit seinem Trainer Gerald Mortag "Ich fühlte mich in dieser Saison als Verlierer und schlimmer konnte es für mich nicht mehr kommen. Wer nichts mehr zu verlieren hat, kann am Ende nur noch gewinnen und heute muss ich etwas bringen", motivierte sich der Schützling von Trainer Gerald Mortag selbst für diesen Saisonabschluss. Und er hat nicht nur etwas gebracht, sondern sogar gewonnen und das souverän mit 1:13 Minuten Vorsprung vor Sebastian Baldauf (Rennteam Allgäu) und seinem Teamkameraden Florian Harbig.

Zu den ersten Gratulanten zählten die Teamsponsoren Bernd Herrmann und Maik Reuter vom Geraer Unternehmen Nutzfahrzeuge Herrmann wie auch die Teammanagerin Sylvia Haueisen vom Continental Team Milram mit Sitz in der deutschen Radsporthochburg Gera. Die Beweggründe dieses Trios, die den Verlauf des Juniorenrennens mit Spannung verfolgt haben, mögen unterschiedlich gewesen sein. Für Bernd Herrmann und Maik Reuter war dieser Sieg wohl eines der größten Geschenke für ihre Bemühungen um den 18-jährigen. So manche Sorgen hat ihnen Christoph bereitet, doch nie haben sie den Glauben an ihn verloren und ihn immer wieder auf die Beine geholfen. "Ich habe so manches in der Saison vergeigt, sportlich aber auch persönlich, vieles nicht auf die Reihe bekommen. Um so wichtiger war es für mich, Menschen an meiner Seite zu haben, darunter auch meinen Trainer Gerald Mortag, die letztlich dafür gesorgt haben, dass ich rechtzeitig zum Saisonhöhepunkt topfit war", resümiert der frisch gekürte Junioren-Bergkönig.
"Nach der Absage vom Thüringer Energie Team habe ich mich bei der Continental-Mannschaft von Milram beworben. Vielleicht habe ich mit dem Bergtitel bessere Karten", so Christoph Mai, verbunden mit der Hoffnung auf ein positives Signal aus der Karl-Liebknecht-Straße in Gera, unmittelbar nach seiner Zieleinfahrt. Und seine Beharrlichkeit hat sich gelohnt, die Hoffnung erfüllt. In der Saison 2007 trägt der Geraer das hellblau-weiße Trikot des Continental Team Milram.
Lange Zeit seiner Form hinterhergefahren, kam Christoph Mai dann im August so langsam in Tritt. Erste für ihn wichtige Erfolge bei der Bulgarien-Rundfahrt, der Münsterland-Rundfahrt und dem Napoleoncup, gaben ihm und seinem Trainer neues Selbstvertrauen und die Gewissheit, doch noch alles herauszureißen. Mit dazu beigetragen hat sicherlich auch, dass er sein persönliches Leben wieder besser in den Griff bekommen hat, auch dank der Unterstützung durch die Staatliche Berufsbildende Schule Gesundheit, Pädagogik und Sozialpädagogik.
"Ich will den Schwung aus den letzten Wochen meiner Juniorenzeit mit hineinnehmen in die U23 und mich gleich zu Saisonbeginn mit guten Leistungen in das Team Milram einführen", sieht Christoph Mai mit Optimismus in die für ihn nun bald beginnende Saison 2007.   (rs)

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09.10.2006 - www.ssv-gera.de