Gera, 27.07.2006
Auf Anhieb in Gold gefahren - Geraer René Enders krönte sein Europameisterschaftsdebüt mit Titel.
Im Gespräch mit dem Ausnahmeathleten.


Geraer René Enders krönte sein Europameisterschaftsdebüt mit Titel Gold im Olympischen Sprint gab es bei den U23 Europameisterschaften im Bahnradsport in Athen für den Geraer SSV-Radsportler René Enders aus dem Sprintteam Erfurt. Und das in seinem ersten U23-Jahr. Nach dem JWM-Titel im Teamsprint und Rang drei im Keirin bei den Junioren sowie JEM-Bronze im Sprint knüpfte das 19-jährige Sprinttalent bei seinem EM-Debüt bei den Männern nahtlos an seine erfolgreiche Juniorenzeit an. OTZ sprach mit dem in Auma beheimateten EM-Titelträger, der morgen Vormittag von Geras Oberbürgermeister, Dr. Norbert Vornehm empfangen wird.

Erfolgreich bei den Junioren, ist da mit dem Einstieg bei den Männern der Erfolg vorprogrammiert?
Nicht wirklich, denn bei den Männern werden die Karten neu gemischt. Um wirklich an die Weltspitze zu kommen, muss man schon noch ein bisschen zulegen.

Mit Ihrem Wechsel in die Männerklasse, haben Sie da schon mit einer Nominierung für die Europameisterschaften gerechnet?
Es war das Ziel dieses Jahr zur Europameisterschaft zu fliegen, aber nachdem es im Mai nicht so recht lief, hatte ich die EM eigentlich schon so gut wie abgehakt und ich wollte mich auf die Deutschen Meisterschaften vorbereiten, bei denen es, wie unser Bundestrainer gesagt hat, um die Weltcupeinsätze geht.

Wann stand es für Sie fest, dass Sie in Athen an den Start gehen?
Am 09. Juli beim Sprintcup in Cottbus. Ich musste gegen meinen Vereinskameraden Robert Förstemann ein Stechen über eine Distanz von 250m stehend fahren. Herr Uebel sagte: "Der Schnellere fährt zur EM". Ich konnte dieses Stechen ganz knapp für mich entscheiden. Ich fuhr eine Zeit von 17,82 sec und Robert eine Zeit von 17,85 sec.

Mit Rückblick auf die letzten Monate, wie verlief Ihre Vorbereitung?
Die Vorbereitung lief im Großen und Ganzen sehr gut. Angefangen im März mit dem Trainingslager auf Mallorca, wo die nötigen Grundlagenkilometer gefahren wurden. Danach hieß es auf die Sichtungsrennen vorbereiten. Im Training lief alles super, die Zeiten passten und ich fühlte mich gut. Die Sichtungsrennen hingegen liefen total miserabel. Ich denke, dass ich mir im Kopf einfach zu viel Druck gemacht hatte. Beim letzten Sichtungsrennen in Forst Ende Juni war ich mir eigentlich schon sicher das ich nicht mit zur EM fahre. Völlig frei konnte ich also an diesen Wettkampf herangehen. Ich gewann und war somit wieder im Gespräch für die EM. Darauf folgte dann die Nachricht, dass ich ein Stechen gegen Robert fahren soll.

Sie trainieren täglich mit erfolgreichen Radsportlern wie Matthias John, Michael Seidenbecher, Robert Förstemann oder René Wolff. Nehmen diese Einfluss auf Ihre sportliche Entwicklung?
Ja natürlich. Das Training findet natürlich so auf einem höheren Niveau statt und das fördert natürlich.

Erinnern Sie sich noch daran, wie Sie zum Radsport in Gera gekommen sind?
Selbstverständlich. Es war im Sommer 2001. Ich war auf dem Weg von Zeulenroda nach Auma, als ich das TEAG Team Köstritzer traf. Ich dachte mir damals, mal schauen wie lang man da mitfahren kann. Kurze Zeit später hat mich dann Herr Mortag angehalten und mich gefragt, ob ich nicht Lust hätte zum Radsport zu kommen.

In einer so kurzen Zeit so erfolgreich zu sein, welche Gedanken kommen Ihnen da?
Ich habe mir darüber noch nicht wirklich viele Gedanken gemacht. Ich bin ein bisschen stolz und froh darüber, dass sich die ganze harte Arbeit auch bezahlt macht.

Trotz Erfolg in Athen, aber keine Ruhepause. Welche weiteren sportlichen Höhepunkte stehen für Sie jetzt an?
Als nächstes stehen die Deutschen Meisterschaften in Cottbus auf dem Plan und die haben einen enorm hohen Stellenwert, denn hier wird entschieden wer für Weltcups in Frage kommt.

. . . und ihre weiteren sportlichen Ziele für die Zukunft?
Mit Bestergebnissen bei den Deutschen Meisterschaften und einem erfolgreichen Start bei den Weltcup-Rennen hoffe ich, mich für die Weltmeisterschaften 2007 zu empfehlen.   (rs)

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08.08.2006 - www.ssv-gera.de