In der Gesamtwertung setzte sich die gebürtige Thüringerin nach vier Etappen und 368 Kilometern mit einem knappen Vorsprung von sieben Sekunden vor Stahurskaya und Modesta Vzesniauskaite aus Litauen durch. Für das Frauenprofiteam der Nürnberger Versicherungsgruppe war der Erfolg in Südtirol der dritte Gesamtsieg bei einer erstklassdigen Rundfahrt in dieser Saison und gleichzeitig der 21. Sieg in diesem Wettkampfjahr. "Ein Traum ist für mich wahr geworden. Ich weiß gar nicht wie ich meiner Equipe danken soll", freute sich die Studentin aus Gera, die seit ihrem Erfolg auf der ersten Etappe in der Gesamtwertung vorne lag. "Seit meinem Sieg am ersten Tag habe ich nur von Etappe zu Etappe gedacht. Erst auf den letzten fünf Kilometern habe ich an den Gesamtsieg geglaubt."Die endgültige Entscheidung über Liebigs Gesamtsieg fiel am letzten Berg der heutigen Schlussetappe über 94 Kilometer von Lavis nach Cembra. Rund 15 Kilometer vor dem Ziel machte sich eine zwölfköpfige Spitzengruppe, darunter die drei NÜRNBERGERinnen Tina Liebig, Judith Arndt und Trixi Worrack mit allen Favoritinnen, an den letzten Anstieg. Immer wieder versuchten die Konkurrentinnen, allen voran die schwedische Weltmeisterin Susanne Ljungskog, durch Angriffe Tina Liebig in Gefahr zu bringen. Doch Judith Arndt und Trixi Worrack vereitelten alle Attacken bis hin zum Zielort Cembra. Alle zwölf Fahrerinnen kamen gemeinsam ins Ziel. Im abschließenden Sprint setzte sich die Weißrussin Stahurskaya vom italienischen Team Fanini System Data vor Worrack durch, die ihre zweite Podiumsplatzierung nach Rang zwei am ersten Tag errang.
"Das war ein verdammt harter Kampf", so NÜRNBERGER-Sportchef Jens Zemke. "Dazu machte das schlechte Wetter auf dieser schweren Schlussetappe allen Fahrerinnen schwer zu schaffen. Die Equipe hat hier eine großartige Leistung gezeigt und eindrucksvoll bewiesen, dass wir zurecht in der Weltrangliste ganz oben stehen."
Tina Liebig hatte in eindrucksvoller Manier die erste Etappe der von Weltklassemannschaften besetzten Rundfahrt gewonnen, als sie sich rund 3.000 Meter vor dem Ziel mit einer Konterattacke erfolgreich absetzen und einen knappen Vorsprung von sieben Sekunden über die Ziellinie retten konnte. Ihre Teamkollegin Trixi Worrack machte mit ihrem zweiten Platz den NÜRNBERGER-Doppelsieg im Spurt der Verfolger perfekt und Kerstin Scheitle vollendete das hervorragende Ergebnis mit Platz vier. Tags darauf verteidigte die 23-jährige Studentin aus Gera ihren knappen Vorsprung aufgrund einer starken Leistung ihrer Equipe erfolgreich das Lila Trikot der Gesamtführenden vor Modesta Vzesniauskaite (Safi Pasta Zara Manhattan) aus Litauen und der russischen Tagessiegerin Zinaida Stahurskaya (Fanini System Data).
Der dritte Tagesabschnitt am Samstag von Cavaion nach Monzambano gestaltete sich als eine Angelegenheit der spurtstärksten Fahrerinnen im Peloton. Dabei belegte NÜRNBERGER-Sprinterin Petra Roßner nach 118 Kilometer den zweiten Rang hauchdünn hinter der Karbacherin Regina Schleicher. Auf Platz drei landete die australische Weltcup-Führende Oenone Wood. "Petra hatte beim Zielsprint großes Pech. Die Mannschaft hatte sie in eine aussichtsreiche Position gebracht doch für einen kurzen Moment war sie eingeklemmt. Dadurch konnte Schleicher noch vorbeiziehen", schilderte Zemke den Ausgang des Massenenspurts.
Der "Giro delle Trentino" der Frauen führte über vier Etappen und 368 Kilometern auf einer anspruchsvollen Strecke durch Südtirol in Italien. Die abschließende Siegerehrung wurde von Italiens Radsportidol Francesco Moser vorgenommen.
(www.equipe-nuernberger.de, 20.06.04)
21.06.2004 - www.ssv-gera.de