Stuttgart, 29.07.2003
Jens Lehmann frustriert

Jens Lehmann Mit Unverständnis und Bedauern mussten wir die Nichtnominierung von Jens Lehmann für die 4000-m-Einzelverfolgung zur Kenntnis nehmen. Der BDR sprach dem Olympiasieger aus Potsdam, Robert Bartko den zweiten Startplatz zu. Fest nominiert dagegen war der Erfurter Daniel Becke. Aus einem rein Thüringer Aufgebot wird es nun nichts werden und Altmeister Jens Lehmann sieht sich vom BDR betrogen. Zu viel hätte er investiert und auch riskiert, um sich für den WM-Start zu empfehlen. Sein gesamtes Training war auf die WM ausgerichtet und beim Weltcup im Februar in Moskau ging er sogar mit Fieber an den Start und wurde Zweiter. Alles, um nur bei der WM dabei zu sein.
Tests, bei denen Jens schlechter aussah als Robert, gibt Bundestrainer Bernd Dittert als Begründung für den Vorzug des Radprofis vom niederländischen Team Rabobank an. Mit Nominierungskriterien kann der Potsdamer allerdings nicht aufwarten. Seinen letzten Bahnwettkampf bestritt er vor drei Jahren bei den Olympischen Spielen in Sydney. Jens, 35-jährig, muss nun dem 27-jährigen Robert den Vortritt lassen, der nach eigener Aussage bei Testrennen in Frankfurt/Oder die besten Zeiten seines Lebens und damit schneller als bei Olympia gefahren ist. Was Jens frustriert sieht Robert als sportlich richtige Entscheidung. Da mag die Aussage des Bundestrainers für Jens nur ein kleiner Trost sein, dass es derzeit drei Top-Fahrer für diese Disziplin gibt. Nur Pech, das einer von ihnen darunter leiden muss und das ist ausgerechnet unser Jens, der sich vor zwölf Jahren in Stuttgart den Titel sichern konnte und so viel für die Attraktivität des Bahnradsportes getan hat.

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