Sanierung der Radrennbahn ist mehr als eine Schönheitsoperation
Anlage wird modernes Leistungszentrum -
Ost-Consult präsentiert Konzept

Gera (Neues Gera), 27. Oktober 2003.

Sanierung der Radrennbahn ist mehr als eine Schönheitsoperation (Foto: NG) "Die Post ist schon abgeschickt, der Finanzierungsantrag angemeldet", versicherte Oberbürgermeister Ralf Rauch. Er gehe davon aus, dass die Landesregierung ihr Fördermittelversprechen auch hält. Es geht um die Sanierung der Radrennbahn. Eigentlich hatte die Stadt einen komfortablen Neubau mit allen Schikanen im Auge, doch diesen wollte sich Erfurt für sein Radsportzentrum selber gönnen. Demzufolge richtete die Stadt Gera wieder ihr Augenmerk auf ihre alte Radrennbahn am Martinsgrund. Der Stadtrat segnete die Sanierungsvariante der 50 Jahre alten Sportanlage im September ab, und der Eigenbetrieb ZGGW der Stadt beauftragte die Geraer Firma Ost-Consult, einen Plan zur Sanierung und Modernisierung zu erarbeiten. Vor Stadträten, Sportlern und Förderern des Radsportes präsentierte das Unternehmen im Rathaussaal seine Ideen, die sich nicht mit Schönheitspflastern begnügen.
Vor dem Team von Ost-Consult mit Chefarchitekt Vladimir Marovcik an der Spitze stand die Aufgabe, die Radrennbahn so umzubauen, dass sie in die Kategorie II eingeordnet werden kann, also optimale Trainingsbedingungen und auch internationale Wettkampfmöglichkeiten besitzt. Zur Zeit könne sie nicht einmal für Trainingszwecke gefahrlos genutzt werden, äußerte sich der Experte. Der Zustand sei dramatisch schlecht. Trotzdem kann der Hauptteil des 1. Bauabschnittes erst im Jahr 2005 erfolgen. Wenn zwei Drittel auch aus Fördermitteln finanziert werden sollen, so muss der Eigenanteil gesichert sein. Aus diesem Grund verschiebt sich auch der geplante Umbau der alten SED-Bezirksleitung in der Amthorstraße zu einem technischen Rathaus. Priorität haben für Vladimir Moravcik die Erneuerung und der Neuaufbau der Piste. Sie wird aus 46 Stahlbetonsegmenten errichtet und eine Länge von 250 m haben. Ein Zugangstunnel zum Innenbereich des Stadions wird südlich der Haupttribüne angeordnet. Dem Architekten schwebt eine leichte und filigrane, interessante Dachkonstruktion vor, die als Ringseildach die Piste und die Tribünen überspannt. Als Material wird ein mit PVC beschichtetes Polyestergewebe verwendet. Geplant ist auch eine Veränderung der Tribünen. Insgesamt wird es 1500 Sitz- und 1000 Stehplätze geben, die jedoch noch erweitert werden können. 6,3 Millionen Euro wurden für die erste Ausbaustufe veranschlagt.
Die zweite Ausbaustufe ist erst nach der Bundesgartenschau vorgesehen. Dann geht es um den Bau eines neuen Funktionsgebäudes, das sich in zurückhaltender kubusartiger Bauweise der gefälligen Dachkonstruktion anpasst, wie der Architekt erklärte. Um die Gestaltung der Außenanlage hat sich die Planungsfirma ebenfalls Gedanken gemacht: Neuordnung der Grünflächen und des Einganges, der auch ein neues Bauwerk erhält.
Radsporttrainer Gerald Mortag freut sich, dass es in Gera weitergeht. Wenn nichts passieren würde, wäre der Radsport in unserer Stadt bald tot, ist er sich sicher. "Mit der jetzigen Variante können wir leben", sagte er. Oberbürgermeister Rauch sicherte zu, das Radsportleistungszentrum nicht hinter Erfurt zurückstehen zu lassen.
(Quelle: Helga Schubert/Neues Gera/27.10.2003)

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02.11.2003 - www.ssv-gera.de