Lucas Küfner brillierte beim Berliner Sechstagerennen.

01. Feb 2018

Lucas Küfner brillierte beim Berliner Sechstagerennen.
Lucas Küfner brillierte beim Berliner Sechstagerennen.


SSV-Radsportnachwuchs mit ansprechenden Leistungen beim Berliner Sechstagerennen – Lucas Küfner gewinnt U15-Omnium, Junior Jannis Peter auf Platz zwei.

„40 Runden Dänisches Punktefahren. Als die Glocke zur Schlussrunde erklang, war Lucas komplett eingebaut. Auf der Gegengerade konnte er sich dann frei fahren. Die Lücke hatte er sich selbst gesucht, eine Lücke die es so gar nicht gab. Ich dachte jeden Moment, jetzt stürzt er, dann spurtete er nach vorn, gewann die Schlusswertung und damit das gesamte Rennen“, schilderte seine Trainerin Heike Schramm den dramatischen Renn­verlauf im Rahmenprogramm des Berliner Sechs­tage­rennens.

Vor dem Rennen hatte er zu mir gesagt, so seine Trainerin, dass er die ersten Wertungen weglässt und erst im zweiten Teil mit spurten will. Sein Plan sollte aufgehen und das war kein Zufall. Taktisches Können, Rennübersicht und vor allem die Ruhe sind markante Markenzeichen bei dem Geraer U15-Fahrer. Das hatte er bei Lucas Schädlich in der U13 schon gelernt, daran hat er bei Patrick Renner weiter gefeilt und konnte genau das bei Heike Schramm weiter verfeinern. „Ich hatte noch nie einen Sportler, der im Schülerbereich mit so viel Übersicht und einer solchen Ruhe in die Rennen geht“, freut sich Heike Schramm über ihren Schützling.

Zuvor setzte Lucas Küfner schon ein Achtungszeichen beim Temporundenrennen. Den Vorlauf über 20 Runden gewann er souverän. Im Finale dann über 30 Runden belegte er Platz drei. Auch den Vorlauf im 30 Runden Punktefahren am zweiten Tag konnte er für sich entscheiden und gewann auch das Dänische Punktefahren über 40 Runden. Am Finaltag über 50 Runden vor der Schlusswertung noch auf Platz vier, drehte er noch einmal richtig auf, gewann die Schlusswertung und platzierte sich im Gesamtklassement der U15-Schüler auf Rang eins.

Neben Schleife und Trikot gab es für ihn noch ein Preisgeld. „Als ich ihm das Preisgeld überreichte und ihn be­glück­wünsch­te, sagte er zu mir, dass ihm das Geld gar nicht so wichtig sei. Viel wichtiger sei ihm die Atmosphäre hier im Velodrom. Es sei etwas, was man sonst bei Nach­wuchs­rad­ren­nen nirgends erlebt“, schildert Heike Schramm.

Die Teilnahme von Nachwuchssportlern des SSV Gera beim Berliner Sechstagerennen ist längst zur Tradition geworden und Heike Schramm erklärt auch warum: „Über den Winter trainieren wir viel Athletik und wenn es das Wetter hergibt, dann lange Einheiten auf der Straße. Da wir in dieser Zeit wenig auf Crossrennen setzen, sind die Wettbewerbe im Rahmen des Berliner Sechstagerennens eine willkommende Gelegenheit, etwas Abwechslung in diese Monotonie zu bringen. Die Rennen sind gut besetzt, die Sportler können ihr taktisches Vermögen testen und so erfahren sie, wo sie sich derzeit bewegen. Das Velodrom ist gut gefüllt, eine tolle Kulisse, so etwas motiviert.“

Für die Mädchen der U15 gab es gemeinsam mit der weib­li­chen Jugend ein separates Rennen über 20 Tempo­run­den. Hier belegten die Geraer U15-Fahrerinnen Stephanie Telle, Julia Schäfer und Stella Müller die Plätze 4, 5 und 9. Die ersten drei Plätze gingen an U17 Fahrerinnen vom SC Berlin. Beste SSV-Sportlerin beim Punktefahren über 40 Runden in der U15/U17 wurde Julia Schäfer auf Platz vier, gefolgt von Stephanie Telle auf Rang sechs und Stella Müller auf Platz 9. Im Gesamt­klasse­ment der U15/U17 verfehlte Julia Schäfer mit Rang vier nur knapp das Podest, war aber damit die erfolg­reichs­te Starterin der U15-Schülerinnen.

Wacker geschlagen hatte sich über vier Wettkampftage auch der Geraer Juniorenfahrer Jannis Peter. Er bestritt gemeinsam mit dem Erfurter Max Gehr­mann das 2er-Mannschaftsrennen. Für beide lief es von Tag zu Tag immer besser. So gewannen sie am vorletzten Tag das Madison-Rennen über 30 Minuten, verteidigten damit ihren zweiten Platz in der Gesamtwertung, mit dem sie dann auch ihren Auftritt bei den diesjährigen Six Days beendeten.  (rs)

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