Kleine Helden ganz groß im Helfen.
Für junge SSV-Radsportler gibt es bei Erste Hilfe Kurs viel zu lernen.

04. Mär 2017

Die jüngsten Radsportler vom SSV Gera ließen am heutigen Vor­mittag ihre Rennräder in der Kabine und trafen sich im Se­mi­nar­raum der Einsatzstelle des ASB Regionalverband Ost­thü­rin­gen e.V., wo sie von Christian Grünberg, Ret­tungs­sa­ni­tä­ter, Aus­bilder und Leiter des Sanitätsdienstes herzlich empfangen wurden.

Jeder kann helfen, jeder soll helfen – so lautet die Devise! Und das solle auch Kinder nicht ausschließen. Wer hat sich nicht schon einmal beim Toben, Springen und Klettern verletzt und oftmals war niemand da, der sofort Hilfe holen konnte. Genau hier setzt der Erste-Hilfe-Kurs für Kinder an. Dabei nutzt man die natürlichen Instinkte der Kinder, denn sie sind neugierig, motiviert und lernen unheimlich schnell. Doch auch das konnte Christian Grünberg feststellen, nicht alles war für sie neu, so manches wussten sie schon, obwohl sie nicht älter als zehn Jah­re waren. Teilgenommen haben 15 Radsportler aus den Trai­nings­grup­pen U9 und U11 von Christian Wiencek und Paula Kerndt.

Initiiert wurde der Kurs durch die Geraer Sportjugend. „Es ist der erste Kurs, den wir als Geraer Sportjugend gemeinsam mit dem ASB durchführen. Wir haben erst einmal Vereine an­ge­schrie­ben, wo die Sportler im Gelände unterwegs sind, Ver­let­zun­gen passieren können und nicht immer sofort Hilfe möglich ist. Der SSV Gera war der erste Verein, der Interesse an einem Erste-Hilfe-Kurs angemeldet hatte“, erzählt die Mitarbeiterin bei der Geraer Sportjugend Martina Schütz, die ebenso als Test­person zum Einsatz kam wie auch Christian Wiencek.

Zwar sind die Radfahrer nicht ohne Begleitung außerhalb der Radrennbahn unterwegs. Dennoch meint das Trainer-Duo, dass ein solcher Kurs für ihre Schützlinge von Wert ist. Wobei es nicht nur um die Erste Hilfe geht, sondern auch ihr Ver­ant­wor­tungs­gefühl gestärkt wird.

Als vom Kursleiter gefragt wurde, wer sich schon einmal ernst­haft verletzt hatte, gingen viele Hände nach oben. Womit klar war, dass es nicht darum ging, ihnen erst einmal die Angst vor Ärzten, Krankenhäusern und damit auch dem Ret­tungs­dienst zu nehmen. Christian Grünberg erinnerte sich auch daran, dass er einen der Radsportler nach einem Sturz mit dem Renn­rad schon einmal notversorgt hatte.

Eher spielerisch und mit Fingerspitzengefühl geht Christian Grün­berg auf die Kinder ein. Er erläutert kindgerecht, ver­ständ­lich und spannend, wie sie sich bei einem Unfall ver­hal­ten sollen, wie ein Notruf abgesetzt wird. Auch die Her­stel­lung der stabilen Seitenlage, das Verbinden einer Wunde, das Anlegen eines Druckverbandes sowie die Ruhig­stel­lung des ge­bro­che­nen Armes mit einem Dreiecktuch wurden be­spro­chen.

Besonders aufregend für die kleinen Helfer waren die Übun­gen zum Thema Wiederbelebung. Herzdruckmassage, Mund zu Mund-Beatmung oder die Beatmung durch die Nase, natürlich an einer Puppe. Getestet wurde auch der AED-De­fi­bril­la­tor, der die Schrittfolge zum Handeln vorgibt.

Für die 8-jährige Nele Kira war vieles nicht ganz neu. So wusste sie über die stabile Seitenlage bescheid, die sie mit ihrem Vati schon geübt hatte. Dustin Dean und Ben waren mit einer solchen Begeisterung dabei, dass sie die stabile Sei­ten­la­ge den anderen demonstrierten. Die Zeit reichte nicht aus, dass jeder der Sportler zeigen konnte, was er gelernt hat.

Zum Abschluss des dreistündigen Kurses konnten alle noch einen Rettungswagen besichtigen.

Es war nicht, wie sich zu Beginn des Kurses schon zeigte, die erste Begegnung mit der Ersten Hilfe und wird auch nicht die letzte gewesen sein. Es gibt noch großes Potenzial für die Vertiefung ihrer Erste-Hilfe-Kompetenzen. Ein erster Schritt, der mit Sehen, Fühlen, Hören begonnen hat und der ein erster Schritt sein kann in Richtung Junior-Ersthelfer.

Die Teilnehmer verabschiedeten sich von Christian Grünberg mit dem Gefühl: Keiner ist zu klein, um Helfer zu sein.  (rs)

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