Deutscher Straßenmeister Marcus Burghardt am Start.
Doppelolympiasiegerin Kristina Vogel freut sich auf die 3. Apres Tour Gera.

14. Jul 2017

Ein starkes Team für die 3. Apres Tour Gera: Tour-Direktor Bernd Herrmann, Vorstand Thomas Fritz vom Hauptsponsor WBG UNION Gera, Doppelolympiasiegerin Kristina Vogel und Sportlicher Leiter Lucas Schädlich.
Ein starkes Team für die 3. Apres Tour Gera: Tour-Direktor Bernd Herrmann, Vorstand Thomas Fritz vom Hauptsponsor WBG UNION Gera, Doppelolympiasiegerin Kristina Vogel und Sportlicher Leiter Lucas Schädlich.

Für heute hatten die Verantwortlichen der 3. Apres Tour Gera, Tour-Direktor Bernd Herrmann und Sportlicher Leiter Lucas Schädlich, zum Pressegespräch in Vorbereitung auf das Gera­er Rad­sport­highlight des Jahres 2017 in das Geraer Rat­haus ein­ge­la­den. Als Ehrengast wurde die Doppel­olympia­sie­ge­rin und mehrfache Welt- und Europa­meiste­rin Kristina Vogel be­grüßt. Unter den Gästen auch der Haupt­sponsor WBG UNION Gera eG, vertreten durch den Vorstand Thomas Fritz, sowie als Vertreter der Stadt Gera Uwe Müller, Fachdienstleiter Presse, Marketing, Kultur und Sport.

„Das Event etwas kleiner, die Runde etwas kürzer, dafür aber alles etwas attraktiver“, meinte Lucas Schädlich bei der Vor­stel­lung des knapp 10-stündigen Programms am 29. Juli 2017 in Geras Innenstadt. Eingangs erinnerte Bernd Herrmann da­ran, vor welchem Dilemma die Organisatoren der dritten Auf­la­ge der Apres Tour Gera standen. Zwei Events mit tau­sen­den von begeisterten Radsportfans 2015 und 2016 gaben Lust auf noch mehr. Doch wie soll das gelingen, wenn man am glei­chen Tag mit großen Rennen der World Tour kon­kur­rie­ren muss?

Die Antwort auf diese Frage gaben sich die Organisatoren selbst. Pate dabei stand das 6-Tage-Rennen in Berlin. Das Fahr­rad nicht neu erfinden, hinschauen und sehen, was man selbst nutzen kann. Das Ergebnis: drei kurze Profirennen ge­paart mit einem Sprintturnier, bestehend aus drei Läufen. Das Besondere dabei ist, dass sich die Bahnradasse nicht auf ihrem gewohnten Beton- oder Holzoval bewegen, sondern sich auf der Straße vor tausenden Besuchern in Szene setzen kön­nen. Spielt das Wetter mit, dann sogar mit Bahnrädern.

Das Starterfeld kann sich sehen lassen. Voran die 2-fache Olym­pia­siegerin, 9-fache Welt- und 6-fache Junioren­welt­meis­te­rin Kristina Vogel, die sich super auf einen Start in Gera freut. Ihr Lebensgefährte Michael Seidenbecher, einst selbst Junio­ren-Weltmeister, stammt aus Gera und hat das ABC des Rad­sports beim SSV Gera erlernt. Selbst hat die erfolgreiche Bahn­rad­sport­ler­in in früheren Zeiten auch ihre Runden bei den Straßen­ren­nen „Um den Großen Preis von Debschwitz“ ge­dreht. „Die Apres Tour ist fast ein Heimrennen für mich“, sagt sie.

Keine unbekannte ist auch Miriam Welte, gemeinsam mit Kris­ti­na Vogel Olympiasiegerin im Teamsprint 2012. Kom­plet­tiert wird das Starterfeld bei den Frauen durch die jüngeren 4-fachen Juniorenweltmeisterinnen Pauline Grabosch und Em­ma Hinze. Während die Stärke bei Kristina Vogel im langen Fahren auf hohem Tempo liegt, gilt Schnel­lig­keit auf den ersten Metern für Miriam Welte, die sie ja auch als Anfahrerin ein­brin­gen muss.

Doch nicht nur bei den Damen ist Hochspannung angesagt. Enger könnte es bei den Männern zu gehen, wo René Enders und Robert Förstemann aufeinander treffen. Ihre ersten Run­den drehten sie für den SSV Gera. In den vergangenen Jah­ren im Teamsprint mal miteinander, mal gegeneinander, sehen sie beide ihre Stärken als Anfahrer. „Es wird äußerst eng. Nagelt mich da nicht fest“, so Kristina Vogel auf die Frage, wer wohl das Sprintturnier auf der 220 Meter langen leicht an­stei­gen­den Geraden auf der De-Smit-Straße gewinnen wird.

Das zweite Mal in Gera ist der Niederländer Roy van den Berg, Vizeeuropameister im Sprint 2016. Mit Joachim Eilers geht ein richtiger „Kölsche Junge“ an den Start. Spezialdisziplinen für den mehrfachen Welt- und Europameister sind die 1000 Meter und der Keirinsprint.

Auch wenn die ganz Großen der Tour de France diesmal feh­len, kann sich das Starterfeld bei den Profis durchaus sehen lassen. Allein schon, wenn der amtierende Deutsche Straßen­meister Marcus Burghardt vom Team Bora-hansgrohe los legt. Ihm folgen weitere Spitzenfahrer wie Robert Wagner (Lotto NL - Jumbo), Jasha Sütterlin (Movistar), Henning Bommel (RK Endspurt Cottbus) wie auch Eric Baumann (Team Ur-Krostitzer Biehler), der für die Geraer Fans kein unbekannter ist. Auf dem Programm der Profis stehen die Disziplinen Aus­schei­dungs­fah­ren, Longest Lap und Temporunden. „Kann gut sein, dass wir die Longest Lap als erste überhaupt auf die Straße brin­gen. Der Wettbewerb kommt von der Bahn, von den Six­days“, erläutert Bernd Herrmann. „In der längsten Runde fahren die Renner etwa 200 Meter vor der Start-/Ziellinie los, dürfen bis zur Freigabe des Rennens die Startlinie nicht überfahren und sich weder irgendwo festhalten noch mit dem Fuß den Boden berühren. Nach zwei bis vier Minuten erfolgt der scharfe Start“, ergänzt Lucas Schädlich, der davon ausgeht, dass es ein Gerangel um die besten Plätze und Stehversuche geben wird. Und das ist nicht einfach so dahingesagt. Kristina Vogel bestätigte die Ausführung mit einem Kopfnicken und meint: „Ich bin die Longest Lap auch schon gefahren, allerdings auf der Bahn.“

Die ersten Radrennen werden bereits ab 9:30 Uhr gestartet. Hier erhält der Nachwuchs Gelegenheit, sein Können unter Be­weis zu stellen. Eine Herausforderung vor allem für die Aktiven vom SSV Gera. Zwei von ihnen waren beim Presse­gespräch an­we­send. So hofft Jugendfahrer Moritz Adam auf eine Top-Platzierung und liebäugelt mit dem Sprung auf das Trepp­chen. Ebenso wird sich Lara Röhricht voll ins Zeug legen, auch wenn sie mehr die Berge im Streckenverlauf liebt.

„Gerade bei einem so hochkarätigen Radsport-Event, wie es die Apres Tour Gera ist, wollen wir dem Nachwuchs eine Chance geben. Für uns ein absolutes Muss, bringen wir doch an diesem Tag die Profis von Morgen an den Start“, freut sich Lucas Schädlich und verspricht sechs spannende Nach­wuchs­ren­nen von den Anfängern bis zur Jugend U17.

Die 1,1 Kilometer lange Rennstrecke verläuft vom Start in der De-Smit-Straße über Neue Straße, Gebrüder-Häußler-Straße, Friedericistraße und zurück zum Ziel auf die De-Smit-Straße.

Und noch einige Leckerbissen konnte Bernd Herrmann ver­kün­den. So endet die diesjährige Apres Tour Gera mit einer Moden­schau von Mein Fischer und Live-Musik mit Culture Beat.

Ein besonderer Dank der Organisatoren geht vorab schon an die zahlreichen Mitwirkenden und Helfer wie auch an die zahlreichen Sponsoren und Förderer, ohne die eine solche Spitzenveranstaltung nicht möglich ist.  (rs)


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Doppelolympiasiegerin Kristina Vogel freut sich auf die 3. Apres Tour Gera.
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