Das etwas andere Richtfest.
SSV-Radsport feiert mit Bauschaffenden, Gästen und Freunden den Baufortschritt auf der Geraer Radrennbahn.

12. Aug 2016

Richtfest am Ersatzbau Radrennbahn: Bauschaffende und Gäste waren der Einladung des SSV Gera gefolgt.
Richtfest am Ersatzbau Radrennbahn: Bauschaffende und Gäste waren der Einladung des SSV Gera gefolgt.

Der Ersatzbau auf dem Areal der Geraer Sportstätte Rad­renn­bahn kommt gut voran. Nach knapp fünf Monaten nach dem Abriss einer Garage, womit der Baubeginn seinen Anfang nahm, wird heute Richtfest gefeiert. Die Fertig­stel­lung ist für November geplant, so dass ab Dezem­ber die Radsportler dort mit ihrem Training beginnen können.

In den vergangenen Monaten ist viel passiert. Baufahrzeuge parkten im Gelände der Radrennbahn und für die Bauleute aus den verschiedensten Gewerben hieß es „schaffen, schaffen!“ Der Rohbau steht und auch im Inneren des Funktions­gebäudes sind die Umbauarbeiten weit voran­ge­schrit­ten.

Eigentlich wären jetzt die Zimmerleute am Werk, um den Dach­stuhl zu errichten und die kommenden Nutzer können sich annähernd vorstellen, wie sie ihr neues Heim einmal nutzen und einrichten wollen. Jetzt ist es Zeit für das Richtfest.

Entgegen dem herkömmlichen Bauvorgang, wird die Decke des Anbaus keinen Dachstuhl tragen, was bedeutet, dass auch keine Zimmerleute vor Ort sind. Dennoch hält der Nutzer des Objektes Radrennbahn, der SSV Gera 1990 e.V., an der alt hergebrachten Tradition dieser geselligen Zusammenkunft fest, wenn auch in einer etwas geänderten Form.

So hatte das Vereinspräsidium für heute ab 13 Uhr zum Richtfest mit Vereinsfest geladen, um gemäß diesem schönen Brauch Dank an alle fleißigen Handwerker zu sagen, welche bisher auf der Baustelle gearbeitet haben.

Eingeladen zum Richtfest waren neben den am Bau beteiligten Handwerkern ebenso Vertreter der Baufirmen wie der Archi­tek­tur­büros. Gekommen waren auch zahlreiche Gäste, darunter das Mitglied des Bundestages, Albert Weiler, der Haupt­ge­schäfts­füh­rer des Landessportbundes Thüringen e.V., Rolf Beilschmidt, der zuständige Fachdienstleiter für Sport bei der Stadt Gera, Uwe Müller sowie der Präsident des Stadt­sport­bun­des Gera e.V., Markus Morbach. Mit Freude wurde die Gelegenheit auch wahrgenommen von zahlreichen Vereinsmitgliedern, darunter der SSV-Ehrenpräsident, Wolfgang Reichert, Sponsoren, Förderer, Freunde des Radsports sowie Sportler und deren Eltern. Sie alle nutzten dieses Fest, um den Baufortschritt zu bestaunen und ihre Glückwünsche auszusprechen, verbunden mit dem Wunsch um einen baldigen Bauabschluss.

Begrüßt wurden die Teilnehmer vom Präsidenten des SSV Gera 1990, Olaf Albrecht, der neben dem Baufortschritt vor allem das konstruktive Zusammenwirken von Bauschaffenden und Nutzer, den Aktiven des SSV Gera 1990, würdigte. So konnten die mit den Umbauarbeiten verbundenen Ein­schrän­kun­gen bis auf fast Null reduziert, der Trainings- wie der Wett­kampf­be­trieb ungehindert realisiert werden.

Bei dem zu realisierenden Bauvorhaben handelt es sich um einen Ersatzbau für die im Rahmen des Juni-Hochwassers 2013 verlustig gegangene Sportstätte im Sportobjekt Vollersdorfer Straße 32.

Nach Fertigstellung des Bauvorhabens, welche für November 2016 geplant ist, steht für den Sportbetrieb ein Fitnessbereich mit einer Fläche von 140 Quadratmetern – als Anbau an die Südseite des Funktionsgebäudes – zur Verfügung. Zwei Kabinen im Innenteil des Funktionsgebäudes mussten dem Einbau von Sanitäranlagen weichen. Der Gang im Gebäude wurde bis zum Fitnessbereich verlängert, wodurch der bisher als Gymnastik- und Athletikbereich genutzte Raum, verkleinert wurde und künftig als Mehrzweckraum dem Verein zur Verfügung steht. Die für den Umbau benötigten finanziellen Mittel in Höhe von ca. 240000 Euro kommen ausschließlich aus dem Fond zur Beseitigung von Hochwasserschäden.

Auch das gehört zur Tradition, dass der Bauherr, dessen Rolle der Radsportverein übernommen hatte, dieses Fest selbst aus­rich­tet und zu diesem Anlass Speis und Trank spendiert.

Was wäre das Richtfest ohne Richtschmaus. Da der Richt­schmaus auf der Baustelle stattfindet, versteht es sich von selbst, dass hierbei kein 5-Gänge Menü gereicht wird. Es gab auch keine Rostbratwürste und Steaks, sondern Schweine­rücken, gebraten am Spieß, mit Sauerkraut und Brot. Diverse Getränke wie Bier, auch mit 0,0 Promille sowie alko­hol­freie Getränke gehörten ebenfalls dazu.

Es soll ja Bauherren geben, die für diese Art der Feier nichts übrig haben und der Meinung sind, die Kosten für dieses Unterfangen einzusparen, indem sie das Richtfest einfach ausfallen lassen. Für diesen Fall soll ja einen ganz besonderen "Richtkranz" geben, der den Bau schmückt: ein alter Besen mit nur wenigen Borsten und einem daran aufgehängten toten Hering, was vom Geiz des unwirschen Bauherren kündet. Ein Vorwurf den man den Zuständigen für diesen Bau wohl nicht unterstellen kann.

Ein besonderer Dank geht an alle, die bei der Vorbereitung geholfen und mit ihrem Engagement zum Gelingen des Richtfestes beigetragen haben.  (rs)

12. Aug 2016 Das etwas andere Richtfest.
SSV-Radsport feiert mit Bauschaffenden, Gästen und Freunden den Baufortschritt auf der Geraer Radrennbahn.
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